Es war Bridgewater-Gründer Ray Dalio, der vor wenigen Tagen die Aussage getätigt hatte, dass Bitcoins sich in einer Blase befänden, da es zu schwierig sei, die Kryptowährung im Hinblick auf reale Zahlungstransaktionen an die Mann und die Frau zu bringen. Doch hält dieses Argument den realen Gegebenheiten tatsächlich stand?
Wie der US-Finanzblog Zerohedge unter Bezugnahme auf CoinTelegraph berichtet, habe im US-Bundesstaat Texas die erste rein auf Bitcoin-Zahlung basierende Immobilientransaktion stattgefunden. Die Seite Futurism.com merkte dazu an, dass diese Transaktion illustriere, über welches Potenzial Kryptowährungen verfügten, um das künftige Finanztransaktionswesen zu verändern.
Die Maklerin war verblüfft, wie einfach die Zahlung vonstatten ging
Der Bitcoin-Käufer sei durch die Maklerfirma Kuper Sotheby’s International Realty vertreten worden. Die Anzahl der im Rahmen der Transaktion zwischen Hauskäufer und Hausverkäufer vereinbarten Bitcoin-Anzahl sei bislang nicht genannt worden. Futurism.com ließ es sich nicht nehmen darauf hinzuweisen, mit welcher Leichtigkeit die Transaktion vereinbart und zu einem Abschluss gebracht worden ist.
Der Hauskäufer transferierte eine vertraglich vereinbarte Bitcoin-Anzahl an den Verkäufer, der diese transferierte Bitcoin-Anzahl dann wiederum in US-Dollars umtauschte. Sheryl Lowe, Maklerin des Hauskäufers bei Kuper Sotheby’s International Realty, teilte in einer Presseerklärung mit, dass sie sich in ihrer 33-jährigen Geschäftshistorie beileibe nicht hätte vorstellen können, dass etwas derart Einzigartiges auf solch einfache Weise ablaufen könnte.
Denn innerhalb von nur zehn Minuten sei die zwischen Käufer und Verkäufer vereinbarte Bitcoin-Anzahl nach Abschluss des Deals in US-Dollars konvertiert worden. Und damit sei das Geschäft überaus erfolgreich verlaufen. Die betreffende Immobilie befindet sich örtlich im Speckgürtel der texanischen Stadt Austin.
Die Akzeptanz steigt – das Potential für eine Revolution ist gegeben
Entwicklungen wie diese lassen darauf schließen, dass es sich im Fall von Bitcoin nicht um „ein lupenreines Betrugssystem“ handeln kann. Denn wenn dem tatsächlich so wäre, so stellte sich automatisch die Frage, weshalb Japans Regierung Bitcoin vor kurzer Zeit als offizielles Zahlungsmittel anerkannt hat?!
Vielmehr zeigen Entwicklungen wie die oben beschriebene, dass Kryptowährungen wie Bitcoin & Co. eine immer größere Akzeptanz unter weiten Bevölkerungsteilen zu Teil zu werden scheint. Rufen Sie sich in Erinnerung, dass die bloße Existenz von Kryptowährungen – und deren zugrundeliegende Blockchain-Technologie – das Zeug dazu haben, weite Teile der Industrie und des Finanzwesens zu revolutionieren.
Auch in Großbritannien sollen Häuser mit Bitcoins angezahlt werden können
Wie Futurism.com weiter berichtet, handele es sich im Fall der gegen Bitcoins veräußerten Immobilie definitiv nicht um eine „Hundehütte“. Vielmehr verfüge das Haus über großartige Entertainmentbereiche, eine Master-Suite und eine hochprofessionelle Küche. Interessant ist diese Entwicklung allemal, da es vor gut einer Woche zu einer ähnlichen Ankündigung in Großbritannien gekommen war.
Dort gab eine auf den Bau von finanziell erschwinglichen Häusern für Berufseinsteiger fokussierte Immobilienfirma bekannt, Bitcoins ebenfalls als Zahlungsmittel im Hinblick auf den Immobilienerwerb akzeptieren zu wollen. Dies gelte insbesondere für Anzahlungen von Häusern.
Nach dem Crash von $5.000 auf in der Spitze $3.000 pro elektronischer Münzeinheit, konnte sich Bitcoin bis Mitte der vergangenen Woche wieder ein wenig auf über $4.000 pro Einheit erholen. Die fühlbare Angst vor Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum & Co. und einem dezentral organisierten Währungssystem scheint die Wall Street in ihrem Kampf gegen dieses „Monstrum“ augenscheinlich zu vereinen.
In den Backoffices der Banken wird man sich gewiss darüber bewusst sein, warum.
Kommentare
Wenn gleich wieder in USD getauscht wurde, ist das so als ob einfach mit einer Fremdwährung gezahlt wurde zB Käufer hatte EUR, Käufer wollte USD - also wurde zum Tageskurs getauscht.
Aber die Blockchain ist interessant.
https://www.btc-echo.de/jp-morgan-kauft-bitcoin-obwohl-ceo-jamie-dimon-bitcoin-als-betrug-bezeichnet/
Schön zu sehen, dass auch positiv über das dezentrale Phänomen berichtet wird, dessen globale Akzeptanz ich auch an dieser Stelle versuchen möchte, den Lesern zu erklären:
Vorab, die Blockchain für sich ist noch keine unveränderliche Transaktions-Historie…
Was sind die Eigenschaften von Bitcoin oder allgemeiner, einer öffentlichen dezentralisierten Transaktions-Historie, kurz open DLT:
> radikal offen
Jeder der möchte kann alles einsehen und überall teilnehmen.
> grenzenlos, transnational
Es geht nicht um Staaten, Institute, Arme oder Reiche, sondern um das Vertrauen in ein offengelegtes Protokoll, das der Kommunikation eines dezentrales Netzwerk dient und das auf Mathematik/Kryptografie sowie bestimmten, feststehend Regeln beruht.
> radikal neutral
Niemand ist zu irgendetwas verpflichtet, außer zu den im Protokoll zugrunde liegenden (Konsens-)Regeln; keine Transaktion ist "gut" oder "schlecht", "legal" oder "illegal", sonder ausschließlich "valide" oder "invalide".
> ohne jeglicher Zensur
Der Unterschied zu den derzeit eingesetzten Online-Transaktionssystemen ist das vollständige Umkrempeln der Sicherheits-Prinzipien, das bei der open DLT zum Einsatz kommt:
Was deren Sicherheit ausmacht ist, dass nicht versucht wird Informationen zentral sicher zu halten, sondern so weit und so dünn zu verteilen, dass es nirgendwo eine Möglichkeit gibt, an der die Transaktions-Historie (Datenbank) angegriffen werden kann.
Keiner kann den Handel zwischen Bitcoins (& Co) aufgrund des dezentralen Charakters manipulieren oder unterbinden. Es besteht aber dennoch die Gefahr einer Illegalisierung durch Regierungen. Diese wäre aber (wenn überhaupt) erst wirksam, wenn sie global erfolgte. Aber selbst wenn dieser Fall einträte, wären Kryptogelder wie der Bitcoin nicht aus der Welt, genauso wenig wie deren stark an Zuwachs gewinnende Community mit den wohl derzeit intelligentesten Programmierern weltweit. Solange also "nur" einzelne Staaten (wie China) den Umtausch in FIAT verbieten, verringert sich zwar der Preis des Bitcoins (oder Altcoins) aber nicht sein eigentlicher Wert bzw. seine Essenz.
Die ESSENZ von Bitcoin (& Co) ist ...
a)... die Möglichkeit Werte auf dezentralem Weg zu transferieren, ohne dabei irgendjemandem vertrauen zu müssen.
b)... die Möglichkeit mittels einer Software eigenständig autorisierend Transaktionen verifizieren, also handeln zu können, ohne sich bei einer Behörde autorisieren zu müssen. (Diese Art des Handelns ist übrigens auch die Essenz von Bargeld)
Im Kern ist demnach Bitcoin (& Co) ein mittlerweile global akzeptiertes, (und jetzt kommt’s) digitales Bargeld ohne Zentralbank.
That’s huge !!!!!
Und genau diese Eigenschaft hat sich in der kurzen Geschichte des Bitcoins immer wieder herauskristallisiert. Besonders dann, wenn Zentralbank-Geld in Ländern rund um den Globus „schlecht wurde“, zeigte sich dieser Wert v.a. darin, dass mit dem Bitcoin zum Einen Lebensmittel gekauft (Venezuela) und zum Andern Geld in Sicherheit/außer Landes gebracht wurde.
Da keine Regierung der Welt derzeit die Nutzung eines solchen dezentralen Netzwerks - im Falle Bitcoins, das mit Abstand größte (bzgl. Rechenleistung) Netzwerk der Welt - unterbinden kann, ohne das Internet abzuschalten, wird es sich in Zukunft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch durchsetzen und nicht "totzukriegen" sein.
Warum Zentralbanken diese Technologie nicht kopieren könne, habe in dieser ausführlicheren Kommentar erläutert:
https://www.cashkurs.com/wirtschaftsfacts/beitrag/biz-eine-vom-zentralbank-kartell-kontrollierte-krypto-weltwaehrung-soll-her/
Was bitte schön kann ich denn dann nicht mehr kaufen?
Sollte Ebay wie erwähnt nachziehen haben wir 2 der größten Handelsplätze der Welt auf denen mit Bitcoin und vielleicht später auch mit anderen Altcoins bezahlt werden kann.
Wir haben hier eine stetig wachsende Community über Ländergrenzen hinweg, die man nicht so einfach entlassen, kalt stellen oder austrocknen kann. Ich denke es ist nicht die dümmste Idee sich damit intensiver auseinanderzusetzen. Und so ganz nebenbei wäre es nicht das erste Mal, das der Besitz von Gold verboten würde. Kryptos muss ich nicht physisch mitnehmen wenn ich mal, aus welchen Gründen auch immer, das Land verlassen muss.